Für viele Unternehmen ist die Durchführung von Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Governance-Initiativen (ESG-Initiativen) nicht neu – das Reporting über die ESG-Resultate hingegen schon. Die Herausforderung besteht nicht nur darin, dass die ESG-Reporting neu ist, sondern auch darin, dass die ESG-Berichterstattung eine große Grauzone ist. Es gibt noch keine verbindlichen Vorschriften. Die Standards sind noch nicht universell. Die Prioritäten der Stakeholder sind nicht vollständig aufeinander abgestimmt.
ESG-Reporting ist teils Kunst, teils Wissenschaft, und obwohl es keinen „guten" oder „schlechten" ESG-Report gibt, gibt es Möglichkeiten, ESG-Reports besser zu gestalten.
Fünf praktische Tipps, mit denen Sie Ihre ESG-Berichte optimieren können
#1: Verwenden Sie ein Framework, aber passen Sie es bei Bedarf an
Ich betrachte ESG-Frameworks weniger als Belastung zur Einhaltung von Vorschriften, sondern eher als hilfreiche Anleitung für die Kommunikation und Strukturierung der ESG-Performance.
Dennoch bemerken wir, dass immer mehr ESG-Frameworks in Stein gemeißelt werden. Nehmen wir zum Beispiel die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die für alle großen, nicht kapitalmarktorientierten Unternehmen in der EU gilt - oder für Unternehmen, die bereits unter die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) fallen. Wir haben hier einen ganzen Artikel zum Thema CSRD geschrieben.
Abgesehen von der CSRD sind viele Unternehmen in Ländern ansässig, die noch nicht den ESG-Vorschriften unterliegen, aber dennoch ihre ESG-Performance offenlegen wollen. Es gibt viele anerkannte Rahmenwerke, die diese Unternehmen auf der Grundlage ihrer ESG-Ziele nutzen können, darunter:
- Climate Disclosure Standards Board (CDSB)
- Sustainability Accounting Standards Board (SASB)
- Global Reporting Initiative (GRI)
- UN-Grundsätze für verantwortungsbewusstes Investment (PRI)
- Carbon Disclosure Project (CDP)
Die Wahl eines Frameworks, das auf Ihren Sektor, Ihre Branche oder Ihre E-, S- oder G-Prioritäten abgestimmt ist, ist zwar klug, aber ich möchte Sie ermutigen, auch über den Tellerrand hinauszuschauen. Möchten Sie beeindruckende Kennzahlen, Leistungen oder Projekte darlegen, die Ihr ESG-Engagement deutlich machen, aber über die Grenzen des von Ihnen gewählten Rahmens hinausgehen? Nehmen Sie sie in den ESG-Abschnitt Ihres nächsten Jahres- oder Quartalsberichts auf oder veröffentlichen Sie sie in einer speziellen Pressemitteilung.
#2: Leistung visualisieren
Ein Bild ist nicht mehr wert als Ihr ESG-Score, aber es hat einen großen Einfluss auf die Kommunikation der ESG-Performance. Detaillierte Tabellen sind für Regulierungsbehörden, Normungsgremien und ESG-Scoring-Agenturen interessant, aber für andere Stakeholder sind sie oft zu detailliert oder unzugänglich. Die Visualisierung von Statistiken kann der Öffentlichkeit, Verbrauchern, Investoren und Zulieferern helfen, ESG-Daten zu verarbeiten und zu verstehen und Ihre ESG-Effekte zu erfassen.
#3: ESG-Performance mit Finanzergebnissen verbinden
Investoren interessieren sich zunehmend für nachhaltig arbeitende Unternehmen, aber das bedeutet nicht, dass sie ihr Interesse an Bilanzen vernachlässigen. Sie wollen Unternehmen, die nachhaltig, moralisch und ethisch arbeiten - und rentabel sind.
Wenn Sie die Verbindung zwischen ESG-Performance und finanzieller Performance herstellen, können Sie Anreize für Investoren, Finanzinstitute und andere Stakeholder schaffen, die ein Interesse an Ihrem Unternehmen haben (oder haben wollen). Wenn Sie konkret aufzeigen, wie ESG einen positiven Beitrag zum Endergebnis leisten, kann sich das nur positiv auf Ihr Unternehmen auswirken.