Corona: papierloses Büro wird Realität
Die Covid-Pandemie hat das von Schleicher schon lange anvisierte papierlose Arbeiten wesentlich vorangebracht: Beim ersten Lockdown 2020 hat er dann endgültig beschlossen, für seine Arbeit kein Papier mehr zu verwenden, sondern für die üblichen Notizen Microsoft OneNote zu verwenden, wobei er manchmal zunächst mit Stift auf dem Surface-Tablet schreibt und den Text anschließend in OneNote überführt. Inzwischen arbeiten alle in der Kanzlei mit OneNote-Notizbüchern, die es für alle Mandate gibt. Dort finden die Sachbearbeiter/-innen die Eintragungen zu den einzelnen Bereichen wie Fibu, Lohn, Steuererklärungen etc., für die sie Zugriffsberechtigung haben.
Bei einer weiteren mehrwöchigen Home-Office-Zeit – infolge eines Beinbruchs und anschließender Covid-Infektion während des Hochbetriebs in der Kanzlei vor Weihnachten 2021 – war Schleicher gezwungen, vom Sofa aus mit Surface die Abschlussbesprechungen mit seinen Mandantinnen und Mandanten durchzuführen. Dafür digitalisierte er den kompletten Prozess. Früher habe es einen oder mehrere Ordner gegeben, mit denen man zum Mandanten zur Besprechung rausgefahren sei. Heute brauche man nur noch ein Tablet. „Es wurde ein Laufwerk für Abschlussbesprechungen auf dem Kanzleiserver eingerichtet, auf dem jeder Mandant einen eigenen Ordner hat. Dort wird alles geparkt, was man für die Besprechungen braucht – PDFs der verschiedenen Auswertungen, die Arbeitsbilanz als Vorbereitung zur Bilanzerstellung und alle weiteren Unterlagen. Im Nachgang zur Besprechung wird der Bilanzbericht erstellt und mit den Auswertungen für den Mandanten ins Portal hochgeladen.“
Reduktion der Fibu-Bearbeitungszeiten um mindestens 50 Prozent
Der Nutzen der Digitalisierung wird am Beispiel eines neuen Fibu-Mandats deutlich. Die Buchhaltung für einen Malerbetrieb mit knapp 30 Beschäftigten, der mit der früheren Kanzlei alles auf Papier mit Pendelordnern machte, wurde innerhalb von drei Monaten komplett digitalisiert. Die Voraussetzungen für digitales Arbeiten waren mit Lexware als ERP-Software und Rechnungen per E-Mail bereits gegeben. Anfangs wurde, um einen Vergleich zu haben, weiter mit Papier gearbeitet, wobei etwa 9 - 10 Stunden monatlich für die Fibu aufgewendet wurden. Die Situation heute: „Nach der Umstellung brauchen wir jetzt 2 Stunden monatlich für die Fibu. Auch wenn der Unterschied wegen anderer Ausgangswerte bei den meisten Mandaten nicht so extrem ist, bei jeder Fibu erreichen wir eine Reduktion der Bearbeitungszeit auf weniger als die Hälfte“, sagt Schleicher.
Fazit: Freiheit und Lebensqualität
Aus Sicht von Michael Schleicher sind bei der Digitalisierung zwei Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen: die technologische Basis und die organisatorische Umsetzung. Die
ADDISON-Software liefert die technologischen Voraussetzungen; das Digi-Team hat in Verbindung mit dem internen Support für die Fachbereiche die Aufgabe, dies intern umzusetzen. Der Schlüssel bei der Einbindung der Mandantschaft ins Portal sei ebenfalls die Betreuung, die von Anfang an, beginnend bei der Anmeldung im Portal, zur Verfügung stehen müsse. Für den Kanzleientwickler persönlich bedeutet die Digitalisierung „Freiheit, von überall, wo ich gerade Lust hab, zu arbeiten. Ich kann reagieren, wenn ein Mandant dringend etwas braucht, egal ob ich im Büro, zu Hause oder am Berg bin. Das ist Lebensqualität, weil ich nicht mehr ans Büro gebunden bin.“