Recht & Verwaltung13 Mai, 2019|AktualisiertJuli 13, 2020

Diktieren für Beginner | Diktiersoftware im Test

dictnowWer sich noch nicht zum alten Diktier-Eisen zählt, für den fühlt es sich am Anfang durchaus etwas holprig an. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich spreche. Denn ich habe seit Grundschultagen - mühsam noch an der Schreibmaschine erlernt - selbst getippt und den Wert eines Diktats schlichtweg nicht erkannt.  

Wenn man einmal den Fuß in der Diktiertür hat, dann möchte man ihn allerdings nie wieder dort herausholen. In diesem Beitrag werde ich Ihnen ein paar absolut wasserdichte Diktierhacks mit auf den Weg geben, mit denen Sie Spracherkennung nie wieder loslassen wird.  

Ordnen Sie Ihre Gedanken
Wem sage ich das? Juristen sind doch für Ihre durchstrukturierte und analytische Art bekannt, ja gefürchtet. Dennoch musste ich mich als jahrelanger Selbst-ist-der-Mann-Tipper von der Denkweise her durchaus umorientieren, da ich nun nicht mehr visuell vor mir hatte (und durchdenken konnte), was ich gerade Schlaues von mir geben wollte. Die Struktur musste nun unsichtbar in meinem Kopf entstehen und dies war zumindest eine – wenn auch kleine – Umstellung.  

Gliedern Sie!
Das Gliedern gelang mir zu Beginn am besten, indem ich diejenigen „Überschriften“ gleichsam stichpunktartig notierte, die ich in jedem Fall im jeweiligen Brief oder Schriftsatz verwurstet sehen wollte. Tim Ferriss, der Autor der 4-Stunden-Woche sagte einmal, dass es total einfach sei, ein Buch zu schreiben (wer von Ihnen das schon einmal getan oder versucht hat, versteht durchaus die Provokanz dieser Aussage). Es sei einfach, wenn man seine Stichpunkte zu Papier bringt und dann schlichtweg zu jedem Stichpunkt niederschreibt oder aufnimmt, was man sagen möchte. Das Aufnehmen hat aus meiner Sicht dabei den unschlagbaren Vorteil, dass man als Schnelldenker beim Erschaffen von Inhalt nicht gebremst wird (etwa durch die eigene Tippgeschwindigkeit), sondern tatsächlich in Denkgeschwindigkeit (!) arbeiten kann.  

Schauen Sie nicht auf den Bildschirm
In Denkgeschwindigkeit zu arbeiten – was für ein tolles Gefühl! Das kriegt man in jedem Fall dann auch realistischerweise hin, wenn man nicht (wie ich in meiner Anfangsdiktierzeit) ständig gebannt auf den Bildschirm starrt und ganz nervös ist, was die Spracherkennung dort so an Inhalt ausspuckt. Das ist zwar durchaus ein kleiner Kick („Schreibt es richtig? Oder was macht es aus meiner Idee?“), hemmt aber enorm die Geschwindigkeit und Effizienz.  

Ein Blick aus dem Büro-Fenster wirkt hier stattdessen Wunder und lässt die gesamte Kreativität nur so strömen. Denken Sie frei und diktieren Sie dabei! Die Korrektur des Textes, die am Anfang umfangreicher sein wird, aber immer kürzer wird, geht dann leicht von der Hand. Zudem ist es schön zu sehen, wie die semantische Software beständig schlauer wird. Zur Kontrolle kann man jederzeit auch noch einmal den aufgenommenen Text abspielen, um dabei etwaige Stilblüten beiseite zu schaffen. Wenn Sie sich wohler fühlen, können Sie auch die Diktat App nutzen. So können Sie ganz flexibel von überall und zu jeder Zeit Diktate erstellen. Auf der Seite hier finden Sie zum Beispiel ein Video, indem die Anbindung der App an Ihren Workflow gezeigt wird. Dafür muss man näämlich kein IT-Experte sein. 

Für Fortgeschrittene: Formatierungsbefehle
Wenn Sie schon auf dem Weg zu einem richtigen Diktierprofi sind, gibt es für Sie noch eine kleine Steigerung: Die Verwendung von Formatierungsbefehlen. Fett, kursiv, eingerückt – wer sieht nicht gern Fristen in fett und unterstrichen, um deren Ernsthaftigkeit nochmals zu betonen? Wer sich einmal mit den Formatierungsbefehlen vertraut gemacht hat, dem gehen Sie sowas von glatt über die Lippen. Und die Sprachsoftware gehorcht brav und verwandelt den Text in ein Meisterwerk der Gestaltung.  

Der schönste Moment.
Nun sind Sie schon fast am Ziel: Einmal noch das „Diktat fertigstellen“ – der Moment, in dem die Software die (korrigierte) Schriftform mit dem gesprochenen Wort final abgleicht und prüft, was es noch nicht auf Anhieb richtig verstanden hat und zukünftig besser verstehen möchte. Und schon ist es fertig.  

Vom Beginner zum Profi.
Ich würde mich bei der Arbeit als eher ungeduldigen Menschen bezeichnen. Hallo – Zeit ist Geld! Vom Tipp-Profi zum Diktier-Anfänger zu werden, hat meine Produktivität zunächst geschmälert. Das Investment hat sich jedoch in jedem Fall gelohnt. Als zwischenzeitlicher Diktierprofi konnte ich meine Arbeitsgeschwindigkeit bei der Erstellung von längeren Briefen und Schriftsätzen gefühlt mindestens verdoppeln. Danke, DictNow. 

Unser Autor, Dr. Dominik Herzog, SYLVENSTEIN Rechtsanwälte

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