Die vorliegende Studie beleuchtet mit schulischem Führungspersonal einen Bereich in der Bildungswelt, der erst in den letzten Jahren vermehrt wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhielt. Er ist essentiell, denn die Digitalisierung von Schule geht von engagierten Führungspersonen einer Schule aus. Wenn eine Schulleitung eine Affinität zu Digitalisierung hat, digitale Medien kompetent im Leitungsalltag einsetzt und Kolleg:innen zur Weiterentwicklung der Schule motiviert werden, sowie über entsprechende Tools und Anwendungen verfügt, profitiert hiervon auch die digitale Schul- und Unterrichtsgestaltung.
Mit der Studie sollte herausgefunden werden, wie Schulleitungen aktuell durch digitale Tools in der Durchführung ihrer Leitungsaufgaben unterstützt werden. Die „Zukunftsstudie Schulmanagement 2022“ fasst die wichtigsten Aussagen von schulischen Führungspersonen zur Digitalisierung im Leitungsalltag zusammen, weist auf Entwicklungsbedarfe hin und gibt Schulleitungen ein Sprachrohr, mit dem sie auf ihre Bedürfnisse und Anforderungen aufmerksam machen können, um strukturelle Entscheidungen im Bildungsbereich zu beeinflussen.
Die Ergebnisse sind aus wissenschaftlicher Sicht eingeordnet und kommentiert. Hierbei wurden Implikationen für weitere bildungspolitische und technologische Maßnahmen skizziert. Die jeweiligen Aussagen dazu finden Sie nachfolgend.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
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Wissenschaftliche Beratung
Berater:innen die Ergebnisse aus wissenschaftlicher Sicht eingeordnet und kommentiert:
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Prof. Dr. Kai Maaz
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Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs
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Prof. Dr. Michael Schratz
Die »Zukunftsstudie Schulmanagement« bringt Wahrheiten aus dem Schulleitungsalltag ans Licht. Die Wolters Kluwer Deutschland GmbH führt die Langzeitstudie »Zukunftsstudie Schulmanagement 2022 – Digitalisierung im Schulleitungsalltag« durch. Wie der Titel schon ankündigt, soll
herausgefunden werden, wie stark Schulleitungen aktuell durch digitale Tools bei der Durchführung ihrer Leitungsaufgaben unterstützt werden. Wolters Kluwer will mit der Studie einen wissenschaftlichen Beitrag leisten, die Professionalisierung der Schulleitungen noch stärker voranzubringen und mit den Studienergebnissen den Entwicklungsbedarf und Optimierungsmöglichkeiten bei der Nutzung digitaler Tools im Schulleitungsalltag darzustellen. Die Feldphase begann am 15.06.2022 und endete am 31.07.2022.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Herausforderungen und Bedürfnisse, die das Handlungsfeld Schulrecht betreffen:
- Das größte Problem sehen Schulleitungen in den fehlenden zeitlichen Ressourcen.
- Direkt an zweiter Stelle nannten sie die rechtlichen Probleme, die sie zu bewältigen haben, z.B. zum Datenschutz.
- Und auf die Frage, an welcher digitalen Ausstattung zur Unterstützung der Leitungsaufgaben es ihnen mangele, sagten die Teilnehmer, es fehle ihnen an
Recherchedatenbanken im Rechtsbereich.
Aus diesen Antworten ist ersichtlich, dass Schulleitungen gerade als juristische Laien besondere Unterstützung benötigen, um die rechtlichen Herausforderungen ihres Leitungsalltags effektiv und rechtssicher gestalten zu können. Dieses Ergebnis deckt sich mit der seit Jahren zu beobachtenden Nachfrage nach Fortbildungen für Schulleitungen in rechtlichen Alltagsfragen. Dabei sind zwischen den verschiedenen Bundesländern kaum signifikante Unterschiede zu beobachten. Themenbereiche wie der Umgang mit Störfällen, Aufsicht und Haftung sowie Fragen des Datenschutzes tauchen mit gleichbleibender Häufigkeit bei den Themenwünschen von Schulleitungskräften auf. Der Informationsdienstleister Wolters Kluwer Deutschland ist in der digitalen Recherche zu rechtlichen Problemen für Schulleitungen bereits fachlich gut aufgestellt. Auf der Rechercheplattform wolterskluweronline.de finden Schulleitungen eine umfassende Literatursammlung sowie eine leistungsstarke Recherchedatenbank mit juristischen Informationen und Antworten auf rechtliche Fragestellungen des Leitungsalltags. Aus diesen Antworten ist ersichtlich, dass Schulleitungen gerade als juristische Laien besondere Unterstützung benötigen, um die rechtlichen Herausforderungen ihres Leitungsalltags effektiv und rechtssicher gestalten zu können. Dieses Ergebnis deckt sich mit der seit Jahren zu beobachtenden Nachfrage nach Fortbildungen für Schulleitungen in rechtlichen Alltagsfragen. Dabei sind zwischen den verschiedenen Bundesländern kaum signifikante Unterschiede zu beobachten. Themenbereiche wie der Umgang mit Störfällen, Aufsicht und Haftung sowie Fragen des Datenschutzes tauchen mit gleichbleibender Häufigkeit bei den Themenwünschen von Schulleitungskräften auf. Der Informationsdienstleister Wolters Kluwer Deutschland ist in der digitalen Recherche zu rechtlichen Problemen für Schulleitungen bereits fachlich gut aufgestellt. Auf der Rechercheplattform wolterskluweronline.de finden Schulleitungen eine umfassende Literatursammlung sowie eine leistungsstarke Recherchedatenbank mit juristischen Informationen und Antworten auf rechtliche Fragestellungen des Leitungsalltags.
Wie beurteilen die Schulleitungen die digitale Ausstattung zur Unterstützung von Leitungsaufgaben bezogen auf die Schulorganisation?
Bei dieser Frage wird deutlich: Die Ausstattung mit Rechnern für Schulleitung und Verwaltung geht als „gut“ durch. Deutlich schlechter werden die Verfügbarkeit von brauchbaren Verwaltungstools und (mit der Durchschnittsnote 3,4 – der schlechtesten überhaupt in der Erhebung Recherchedatenbanken zu Recht und Schulmanagementthemen beurteilt).
- Leistungsstarke Verwaltungstools: 10,6 Prozent „sehr gut“, 28,3 Prozent „gut“, 32,2 Prozent „befriedigend“, 12,4 Prozent „ausreichend“, 12,6 Prozent „mangelhaft“, 3,9 Prozent „ungenügend“ – Durchschnittsnote: 3,0
- Recherchedatenbanken zu Recht und Schulmanagementthemen: 6 Prozent „sehr gut“, 26,5 Prozent „gut“, 26 Prozent „befriedigend“, 13,9 Prozent „ausreichend“, 19,7 Prozent „mangelhaft“ und 7,9 Prozent „ungenügend“ – Durchschnittsnote: 3,4
Expertenwissen und Branchendaten
IT-Ausstattung für Leitungsaufgaben
Fast die Hälfte (45%) der befragten Schulleitungen beurteilten ihnen zur Verfügung gestellte IT-Ausstattung zur Unterstützung ihrer Leitungsaufgaben als befriedigend bis ungenügend. Nur 14% der befragten Schulleitungen erachten die IT-Ausstattung für Leitungsaufgaben als sehr gut. Unter IT-Ausstattung wird Hardware und Softwareausstattung verstanden, unter Leitungsaufgaben bezogen auf Schulorganisation werden die Aufgaben im Zusammenhang mit Schulentwicklung, Personalführung, Personalentwicklung, Organisation und Verwaltung, Kommunikation und Kooperation verstanden.Wunsch nach mehr Software
Auf die Frage, an welcher digitalen Ausstattung zur Unterstützung von Leitungsaufgaben in der Schulorganisation es ihnen fehle, steht an erster Stelle Software, an zweiter Stelle digitale Tools und an dritter Stelle Verwaltungsprogramme. Es wird also ganz klar nach noch mehr Digitalisierung gefragt, ohne erst einmal konkret zu benennen, welches Handlungsfeld damit abgedeckt werden soll. Dahinter verbirgt sich die Hoffnung der Befragten, durch digitale Unterstützung Ihre Leitungsaufgaben schneller und effektiver durchführen zu können und so die Diskrepanz zwischen gesteigerten Aufgabenzuweisungen und begrenzten Zeitressourcen abzuschwächen. Denn nicht erst seit Corona, Schulschließungen und Homeschooling werden immer mehr Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten auf die Schulleitungen übertragen. Sicher ist, dass die Arbeiten durch digitale Tools effizienter gestaltet werden können.
Digitale Ausstattung Schulleitung vs. Unterricht
Ein erstaunliches Ergebnis zeigt, dass sich bei der Beurteilung der digitalen Ausstattung des Unterrichts ein ähnliches Bild ergibt wie bei der digitalen Ausstattung von Schulleitungen: Die Einschätzung mit „gut“ ist annähernd gleich (40% digitale Schulleitungsausstattung, 41% digitale Unterrichtsausstattung“), ebenso die Einschätzung mit „sehr gut“ (15% Schulleitungsausstattung, 17% digitale Unterrichtsausstattung). Was vielfach schon bekannt ist und hier noch einmal bestätigt wird ist, dass generell die digitale Ausstattung an Schulen noch viel Potential nach oben hat, sowohl im Schulleitungsalltag als auch im Unterricht.
Digitale Anwendungskompetenz
Knapp die Hälfte der Schulleitungen schätzen sich überwiegend mit Note 2 in ihrer digitalen Anwendungskompetenz ein, ca. 15% schätzen sich mit „sehr gut“ ein und für knapp 30% ist ihre Anwendungskompetenz zufriedenstellend. Trotzdem sind Schulleiter*innen bestrebt, noch besser zu werden, denn 74% bildeten sich in den letzten 12 Monaten im Bezug auf den Umgang mit digitalen Medien fort. Ganz vorne stehen dabei externe Fortbildungen, interne Fortbildungen und Online-Tutorials. Auch hier zeigt sich wieder sehr stark das Bestreben der Schulleiter*innen, noch mehr in Richtung Digitalität zu gehen. Der Wille ist vorhanden, man bildet sich fort, allein die digitale Ausstattung fehlt.
Wunsch nach digitalen Tools
Dies zeigen vor allem die Ergebnisse auf die Frage, in welchen Bereichen der Schulverwaltung digitale Tools gewünscht werden. In nahezu allen Handlungsfeldern bestehen dazu die Bedarfe, von Organisation und Verwaltung, über Qualitätsmanagement bis hin zur Kooperation. Ganz oben steht die digitale Aktenablage. Dies wurde bereits erkannt, die zuständigen Länderministerien stehen zu diesem Thema bereits vielfach in den Startlöchern.Stark nachgefragt werden auch Recherchedatenbanken zu rechtlichen Themen, wie Schulrecht und Datenschutz. Zumindest dieser Wunsch kann sofort erfüllt werden, hält Wolters Kluwer doch ein umfassendes Repertoire an digitalen Rechercheanwendungen für Schul-, Dienst- und sonstiges Recht in allen Bundesländern bereit.
Fazit
Der Wille zu mehr Digitalisierung im Leitungsalltag ist vorhanden, die Bereitstellungsrealität hinkt hinterher. Allerdings ist ein Grundstock an Digitalität bereits vorhanden, den es nun auszubauen gilt. Es bleibt zu wünschen, dass die Digitalisierung der Schulleitungsaufgaben im nächsten Jahr, wenn die Studie fortgeführt wird, bereits weiter ausgebaut ist, so dass wir darüber dann an dieser Stelle über die positive Entwicklung berichten können.
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Über die Studie
Wer hat an der Studie teilgenommen? Insgesamt 583 Personen haben sich an der Umfrage, die vom 15. Juni bis zum 31. Juli 2022 online stattfand, beteiligt. 540 (rund 93 Prozent) der Teilnehmenden gaben an, in Schulleitungen – inklusive Stellvertretungen, erweiterten Schulleitungen und Funktionsstelleninhaber:innen (Abteilungsleiter:innen, Oberstufenleiter:innen etc.) – tätig zu sein. 43 (rund sieben Prozent) ordneten sich in die Rubrik „Sonstiges (Lehrkraft ohne Leitungsfunktion, Schulaufsicht, Schulträger, Institute, …)“ ein.
Befragt nach der Schulform, an der sie tätig sind, gaben 108 (rund 26,3 Prozent) „Grundschule“ an, 97 „Gymnasium“ (23,7 Prozent), 93 „Berufliche Schule“ (22,7 Prozent), 34 „Schulen mit zwei oder drei Bildungsgängen (z. B. Gesamtschule, Gemeinschaftsschule, Oberschule)“ (8,3 Prozent), 29 „Realschule“ (sieben Prozent), 21 „Förderschule/Sonderschule“ (5,1 Prozent), 14 „Mittelschule/Hauptschule“ (3,4 Prozent) und 14 „Sonstige“ (3,4 Prozent) an. Differenzen in den Summe zu 100 sind rundungsbedingt.
Alle 16 Bundesländer sind vertreten – am stärksten Nordrhein-Westfalen mit 97 Teilnehmer:innen (23,7 Prozent), gefolgt von Bayern (75/18,3 Prozent und Baden-Württemberg (17,8 Prozent). Die Mehrzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (224/54,6 Prozent) sind zwischen 51 und 60 Jahre alt. Dahinter folgt die Altersgruppe der 41- bis 50-Jährigen (105 / 25,6 Prozent), dann die der 61-Jährigen und Älteren (59 / 14,4 Prozent) und schließlich die der 30- bis 40-Jährigen (22/5,4). 194 (47,3 Prozent) der Teilnehmenden sind männlich, 214 (52,2 Prozent) weiblich und zwei (0,5 Prozent) divers.
Der Wille zu mehr Digitalisierung im Leitungsalltag ist vorhanden, die Bereitstellungsrealität hinkt hinterher. Allerdings ist die Basis an Digitalität bereits vorhanden, den es nun auszubauen gilt. Es bleibt zu wünschen, dass die Digitalisierung der Schulleitungsaufgaben im nächsten Jahr, wenn die Studie fortgeführt wird, bereits weiter ausgebaut ist, so dass wir dann an dieser Stelle über die positive Entwicklung berichten können.
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