Gesundheit01 Januar, 2025

Kaufberatung für Arzneimittelreferenzlösung

Die wichtigsten Fragen, die Sie Anbietern von Arzneimittelinformationen vor der Auswahl einer Lösung stellen sollten

Eine Arzneimittelreferenzlösung ist ein wesentlicher Bestandteil der Workflows in Ihrer Einrichtung – sie hilft Ihren Behandlungsteams, Medikationsfehler zu verringern, die Patientensicherheit zu erhöhen und die Effizienz zu steigern. Eine Lösung kann jedoch nur dann wirksam sein, wenn Ihre Ärzte sie auch anwenden möchten.

Wie wählen Sie die richtige Arzneimittelreferenzlösung für Ihre Einrichtung aus? Eine Lösung, die anwendbare und relevante klinische Informationen liefert, denen Ihre Behandlungsteams vertrauen, die dazu einfach in der Bedienung ist und sich in den Arbeitsablauf und die Routine Ihrer verschreibenden Ärzt:innen, Apotheker:innen und medizinischen Fachkräfte problemlos integrieren lässt?

Wir stellen Ihnen hier einige Fragen bereit, die Sie bei der Auswahl Ihrer Arzneimittelreferenzlösung beachten sollten. So können Sie eruieren, ob die Lösung für Sie selbst, Ihre Einrichtung und Ihre Behandlungsteams die richtige ist.

1. Wer verfasst und bearbeitet die Inhalte?

Es kann von keinem Gesundheitsdienstleister erwartet werden, dass er für alle Gebiete der Arzneitherapie über Expertenwissen verfügt. Wenn Fachkräfte bei ihrer Suche nach geeigneten und sicheren Behandlungsmethoden eine Arzneimittelreferenzlösung nutzen, müssen sie darauf vertrauen können, dass die Inhalte von einem funktionsübergreifenden, multidisziplinären Team entwickelt werden. Das Team sollte sich aus hochausgebildeten Expert:innen zusammensetzen, die über umfassende klinische Erfahrung und Expertise in spezifischen Teilfachgebieten verfügen.

Wichtige Fragen, die Sie stellen sollten

  • Wie viele Ärztinnen und Ärzte gehören dem Team für die Entwicklung von Inhalten an? Verfügen Sie über ein zusätzliches externes Netzwerk von Rezensenten?
  • Sind die Autoren Spezialisten auf dem Gebiet, für das sie Informationen bereitstellen?
  • Welche Fachgebiete decken sie ab?
  • Praktizieren die Mitglieder Ihres Teams, welche die Inhalte entwickeln, weiterhin regelmäßig in realen klinischen Umgebungen wie Krankenhausapotheken?
  • Tauschen sich die Autor:innen Ihrer Arzneimittelreferenzlösung mit den anderen Fachleuten aus, die für Ihr Unternehmen tätig sind, wie z. B. die Autor:innen Ihres Unterstützungssystems für klinische Entscheidungen?

2. In welchen Abständen werden die Inhalte Ihrer Arzneimittelreferenzlösung aktualisiert?

Medikationsentscheidungen müssen auf den aktuellsten verfügbaren Evidenzdaten basieren. Apotheker:innen und andere Mediziner:innen müssen sich darauf verlassen können, dass die zur Entscheidungsfindung genutzten Ressourcen die aktuellste medizinische Literatur zusammenfassen und umsetzbare evidenzbasierte Informationen liefern, die den aktuellen Behandlungsstandards entsprechen. Zudem müssen sie sicher sein können, dass ihre Lösung fortlaufend aktualisiert wird, um die neuesten praxisrelevanten Richtlinien und Branchennews einzubinden.

Wichtige Fragen, die Sie stellen sollten

  • Wie oft prüfen Sie die Inhalte?
  • Werden alle Inhalte Ihrer Lösung nach dem gleichen Zeitplan aktualisiert?
  • Wie läuft die Aktualisierung der Inhalte im Einzelnen ab?
  • Werden wichtige Aktualisierungen sofort veröffentlicht?
  • Wie werden wesentliche Informationen, Warnungen und Hinweise auf Engpässe, die sich auf unsere Praxis auswirken können, kommuniziert?

3. Stellt Ihre Lösung anwendbare Verschreibungsempfehlungen bereit, die der aktuellen evidenzbasierten Praxis entsprechen? Oder stützt sich die Lösung vor allem auf Informationen, die Arzneimittelhersteller auf den Etiketten zur Verfügung stellen?

Apotheker:innen benötigen zeitnahe evidenzbasierte Informationen im medizinischen Bereich, um wichtige Entscheidungen am Behandlungsort treffen zu können. Einige Arzneimittelreferenzen beziehen sich jedoch ausschließlich auf die Herstellerlabels, die schnell veraltet sein können. Arzneimittelreferenzen, die ihre Inhalte basierend auf täglichen Beobachtungen der Branchenaktivität und der Grundlagenliteratur ständig aktualisieren, bieten Behandlungsteams eine Ressource, die sich an der aktuellen evidenzbasierten Praxis orientiert und die klinische Behandlung vereinheitlicht.

Wichtige Fragen, die Sie stellen sollten

  • Welche Quellen konsultieren Sie für Ihre Aktualisierungen?
  • Bieten Sie Hinweise und Orientierung, wenn die Dosierungsangaben des Herstellers nicht mit den Dosierungsrichtlinien übereinstimmen?
  • Bieten Sie Fachwissen an und sind weiterhin bereit, Inhalte in einzelnen Forschungsbereichen zu entwickeln, die über Ihre wichtigsten Arzneimittelinformationen hinausgehen?
  • Stellen Sie zur Unterstützung der Behandlung von Patienten mit medizinisch komplexen Erkrankungen Ressourcen und Inhalte zur Verfügung, die ihre Arzneimitteltherapie beeinflussen können?
  • Stellen Sie für Ihre Dosierungsempfehlungen klinischen Kontext bereit?
  • Ist Ihr Redaktionsteam in der Lage, Trends nachzuverfolgen und umgehend auf Vorschriften und wichtige Empfehlungen für Behandlungsteams an vorderster Front zu reagieren?
  • Ist Ihr Team empfänglich für Nutzerfeedback? Und reagiert es darauf?

4. Ist Ihre Arzneimittelreferenzlösung mit unseren anderen Unterstützungssystemen für klinische Entscheidungen kompatibel?

Werden Ressourcen von mehreren Verlagen verwendet, erhöht sich die Gefahr der Fehlkommunikation in Ihrer gesamten Einrichtung. Dies kann zu Lücken in der Behandlung und unterschiedlichen Auffassungen zwischen Apotheker:innen und dem Rest des klinischen Teams führen. Die Bereitstellung einer Arzneimittelreferenz, welche auf die aktuellen evidenzbasierten Informationen über Krankheiten abgestimmt wird, ermöglicht den Behandlungsteams, nach dem gleichen Schema vorzugehen. Das spart Zeit und vereinheitlicht die Versorgung ihrer Patienten.

Wichtige Fragen, die Sie stellen sollten

  • Wie lange arbeitet Ihre Arzneimittelreferenzlösung schon mit einem Unterstützungssystem für klinische Entscheidungen zusammen?
  • Entwickeln die Redaktionsteams der beiden Lösungen gemeinsam harmonisierte Inhalte? Welche Ergebnisse wurden im Rahmen dieser Zusammenarbeit erzielt?
  • Arbeitet Ihre Lösung mit CDS-Lösungen zusammen oder wird sie auf CDS-Lösungen abgestimmt, um Apotheker:innen evidenzbasierte klinische Erkenntnisse zu liefern, die neben den Arzneimittelreferenzinformationen auf aktuellen Diagnose- und Behandlungspraktiken beruhen?
  • Enthält Ihre Lösung wichtigen Kontext zu den Bedingungen, die in der klinischen Praxis am häufigsten angetroffen werden?
  • Stimmen die Inhalte Ihrer Ressourcen mit Ihrer Lösung zur Patientenaufklärung überein?

5. Ist Ihre Arzneimittelreferenzlösung einfach in der Anwendung und für eine Vielzahl von Mediziner:innen relevant?

Ressourcen für Arzneimittelreferenzen werden nicht nur im Bereich Pharmazie verwendet. Vor allem medizinische Fachkräfte benutzen diese Ressourcen sehr häufig, denn sie benötigen Informationen über Verabreichung, Aufbewahrung, Zubereitung und vieles mehr. Zudem können verschreibende Ärztinnen und Ärzte die Arzneimittelreferenz nutzen, um weiterführende Recherchen zu Behandlungsoptionen anzustellen. Das gesamte Behandlungsteam muss daher einfach auf die Antworten zugreifen können, die es am Behandlungsort benötigt. Ihr Team wird seine verfügbare Zeit ineffizient nutzen, wenn es zwischen vielen mobilen Anwendungen hin- und herwechseln oder zwischen Ihrer OnlineArzneimittelreferenz und der klinischen Entscheidungshilfe hin- und herklicken muss.

Wichtige Fragen, die Sie stellen sollten

  • Wie einfach ist es für Behandlungsteams, aus Ihrer Arzneimittelreferenzlösung auf andere CDS-Lösungen, wie z. B. für abgestimmte Informationen zu Erkrankungen, zuzugreifen?
  • Bietet Ihre mobile Lösung vollständige Inhaltskategorien, die über dieselbe Informationstiefe wie die online zur Verfügung gestellten Angaben verfügen?
  • Sind alle Informationen innerhalb einer einzigen mobilen Anwendung zugänglich oder müssen dafür mehrere Anwendungen geöffnet werden?
  • Erfüllt Ihre Arzneimittelreferenz auch die Anforderungen anderer Kliniker:innen außerhalb der Apotheke, die diese auch nutzen werden, wie zum Beispiel das Behandlungsteam?
  • Können unsere Ärzt:innen an vorderster Front schnelle Antworten am Behandlungsort finden oder sind Ihre Arzneimittelressourcen in erster Linie für diejenigen gedacht, die an Forschung und einem tieferen Eintauchen in die Pharmakologie interessiert sind?
  • Kann Ihre Arzneimittelreferenz in meinen EMR-Workflow integriert werden?
  • Bieten Sie Arzneimittelvergleiche an, um unseren Apotheker:innen dabei zu helfen, alternative Therapien und Substitutionen abzuwägen?

6. Kann die Arzneimittelreferenzlösung eine Verbindung zur Hausapotheke herstellen und die Arzneimittelauswahl verbessern?

Eine effektive Nutzung der Ressourcen kann die medizinischen Gesamtkosten einer Gesundheitsorganisation minimieren und den Zugang der Patientinnen und Patienten zu einer erschwinglicheren Versorgung und einer verbesserten Lebensqualität verbessern. Es ist wichtig zu wissen, ob eine Arzneimittelreferenz Angaben zu Arzneimittellisten bietet, die anpassbar, in die Inhalte integriert und für Ärzt:innen, Apotheker:innen und andere Mitglieder des Behandlungsteams leicht zugänglich sind. Denn nur so kann sich Ihr Team auf eine kosteneffektive und klinisch fundierte medikamentöse Therapie und auf die Verbesserung der Behandlungsergebnisse konzentrieren.

Wichtige Fragen, die Sie stellen sollten

  • Können Gesundheitseinrichtungen den Inhalt ihrer maßgeschneiderten Arzneimittellisten und die Arzneimittelrichtlinien der Krankenhäuser Ihrer Lösung hinzufügen?
  • Integriert die Lösung kundenspezifische Inhalte in die Arzneimittelreferenz?
  • Ermöglicht Ihre Lösung Behandlungsteams, die klinische Entscheidungen treffen, auf Informationen über Arzneimittellisten zugreifen zu können, lange bevor ein verschreibender Arzt zur Arzneimittelverordnung innerhalb des EMR-Systems gelangt ist?
  • Erscheint der Inhalt der Arzneimittellisten sowohl in den Online- als auch in den mobilen Suchergebnissen?
  • Kann der Inhalt Ihrer Arzneimittelliste in andere Ressourcen wie klinische Entscheidungshilfen integriert werden?
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