Jurist:innen meistern Herausforderungen in einer sich wandelnden Rechtslandschaft
Die fünfte jährliche Umfrage unter 700 Jurist:innen in Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen aus den USA und Europa ergab mehrere Schlüsselthemen und -trends, die die Zukunft des Rechtsmarkts beeinflussen.
Highlights
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Sie möchten wissen, was Jurist:innen weltweit über die technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des Rechtsmarkts denken? Füllen Sie das untenstehende Formular aus, um die Studie herunterzuladen.

Die fünfte Ausgabe unserer "Future Ready Lawyer Studie" zeigt, dass sich der Rechtsmarkt in einer Zeit beispiellosen Wandels befindet, in der soziale und technologische Trends die Landschaft wie nie zuvor verändern.

Neben der technologischen Revolution hat auch die COVID-19-Pandemie den Rechtsmarkt - und die Geschäftswelt im Allgemeinen - nachhaltig verändert. Weitgehende Remote-Arbeit ist heute Teil der Normalität, fand in der Future Ready Lawyer Studie von 2019 jedoch noch keine Erwähnung.

Was sind die nächsten Trends? Zum einen hat die steigende Nachfrage nach Beratung und Fachwissen im Bereich Umwelt, Soziales und Governance (ESG) den Rechtsmarkt in den letzten zwei Jahren stark beeinflusst. Anwaltskanzleien müssen Unternehmen, die Unterstützung suchen, fachkundig beraten. Gleichzeitig stehen Rechtsabteilungen unter zunehmendem Druck, ihren eigenen Berichtspflichten nachzukommen, ihre Leistung im Bereich ESG zu steigern, Richtlinien zu entwickeln und Nachhaltigkeitsnachweise zu erarbeiten, um den Erwartungen verschiedener Interessengruppen gerecht zu werden.

Die wichtigsten Erkenntnisse

Künstliche Intelligenz

 

  • 73 % der Jurist:innen erwarten einen Einsatz von generativer KI bei ihrer juristischen Arbeit in den kommenden 12 Monaten
  • Es besteht kein eindeutiger Konsens darüber, ob generative KI eine Chance oder ein Risiko darstellt
  • Fast drei Viertel der Jurist:innen geben an, dass sie wissen, wie generative KI auf ihre Arbeit angewendet werden kann

Der Stellenwert von KI ist kein Geheimnis mehr, und die Auswirkungen werden in der ganzen Rechtsbranche erkannt. Im Jahr 2019 zum Beispiel, war die traditionelle KI für Jurist:innen noch eine sich abzeichnende, zukunftsorientierte Technologie, wobei mehr als die Hälfte (58 %) vorhersagte, dass sie in den nächsten drei Jahren einen Einfluss auf ihre Arbeit haben würde. Im Jahr 2023 erwarten überwältigende 73 % der Anwält:innen, dass sie im nächsten Jahr GenAI in ihre Arbeit integrieren werden.

Es gibt keinen Konsens darüber, ob generative KI eine Chance oder ein Risiko darstellt.

Jurist:innen beider Gruppen erwarten einen stärkeren Einsatz von Technologie zur Verbesserung der Produktivität

Legal Tech

 

  • 87 % der Jurist:innen sagen, Technologie hätte ihren Arbeitsalltag verbessert
  • Jurist:innen stehen unter Druck, in Technologien zu investieren und diese stärker zu nutzen
  • Der Einsatz von Technologien zur Steigerung von Produktivität und Effizienz ist der Schlüssel zur Erfüllung von Mandant:innen-Anforderungen

Die Mandant:innen erwarten von ihren Anwält:innen zunehmend, dass diese über technisches Wissen verfügen, um ihnen bei der Navigation durch die Komplexitäten der digitalen Welt zu helfen.

Die Abwanderung von Mandant:innen wird auch im nächsten Jahr eine der größten Herausforderungen für den Rechtsmarkt sein. Der Einsatz von Technologie kann für Kanzleien eine Möglichkeit sein, den Kund:innen-Service zu verbessern, die Zufriedenheit zu fördern und die Loyalität sicherzustellen.

ESG

 

  • Die Anforderungen von Mandant:innen nach fachkundiger Beratung im Bereich ESG steigen
  • Die meisten Kanzleien und Rechtsabteilungen sind auf die Anforderungen im Bereich ESG noch nicht sehr gut vorbereitet

Da Nachhaltigkeit auf der gesellschaftlichen und unternehmerischen Agenda immer öfter oberste Priorität genießt, hat sich ESG schnell zu einer bedeutenden und spezifischen, rasant wachsenden Anforderung an den Rechtsmarkt entwickelt.

Die Einführung von ESG-Standards in Kanzleien schreitet stetig voran.

Die Einstellung und Bindung von Fachkräften ist eine zentrale Herausforderung für den Rechtsmarkt.

Zukunftsfähige Mitarbeiter:innen

 

  • Es gestaltet sich schwierig, in einer Zeit des hybriden Arbeitens Fachkräfte einzustellen und langfristig zu halten
  • Die Nachfrage nach Spezialisierung nimmt zu, während generalistische Tätigkeiten weniger werden
  • Die meisten Jurist:innen sind von einer hohen, komplexen Arbeitsbelastung betroffen

Jurist:innen betrachten die Kompetenz, qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren und langfristig zu binden, als einen ihrer zentralsten Aspekte. Dies stellt laut 38 % aller befragten Rechtsabteilungen eine der drei wichtigsten Herausforderungen in dem kommenden drei Jahren dar.

Die Schwierigkeit, die richtigen Mitarbeiter:innen zu finden, wird wahrscheinlich zu einem großen Hindernis bei der Bewältigung der hohen Arbeitsbelastung und der Produktivitätsanforderungen werden.

DEIB: Eine Verbesserung des Arbeitsumfelds

 

Im Allgemeinen sind Jurist:innen bei den Themen Einstellung einer diversen Belegschaft und Einführung einer Inklusionskultur mit ihrem Arbeitgeber zufrieden. Jedoch müssen viele Kanzleien und Rechtsabteilungen noch formelle DEIB-Richtlinien einführen.

  • Ein hoher Prozentsatz aller Jurist:innen (82 %) arbeitet für Organisationen, die nach eigenen Angaben erfolgreich ein Umfeld geschaffen haben, das von Vielfalt und Inklusion geprägt ist
  • Bei 55 % aller Kanzleien und Rechtsabteilungen sind derzeit formelle DEIB-Richtlinien in Kraft
  • 43 % dieser Organisationen haben keine formellen DEIB-Richtlinien, wobei einige (22 %) angeben, dies für die kommenden 12 Monate und 15 % für die kommenden Jahre zu planen

Viele Kanzleien und Rechtsabteilungen müssen noch formelle DEIB-Richtlinien einführen.

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Die Future Ready Lawyer Studie 2023: Innovation nutzen, Veränderung leben von Wolters Kluwer misst den Puls der weltweiten Jurist:innen in Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen in Bezug auf bedeutende Veränderungen, Chancen und Herausforderungen, denen sich der Rechtsmarkt heute gegenübersieht.

Einblicke von Branchenexpert:innen

Robert Ambrogi
Kanzleien, die bei der Einführung von Legal Tech hinterherhinken, laufen Gefahr, nicht nur Mandant:innen, sondern auch neue Fachkräfte zu verlieren. Neue Berufstätige am Rechtsmarkt wollen im derzeitigen Umfeld bei den innovativsten Kanzleien arbeiten.
Robert Ambrogi
Der Rechtsmarkt hinkt hinterher. Ein Hauptgrund sind noch immer die Jurist:innen selbst. Ihre Haltung zum technologischen Fortschritt ist oft einseitig und zu negativ.
Valerie Keilhau
Valerie Keilhau
Janet LeVee
Hybride Arbeitsumgebungen werden sich negativ auf die Entwicklung der Ausbildung von Jurist:innen auswirken, was sich wiederum negativ auf die juristische Servicequalität auswirken könnte – und bei den Kanzleien negativ auf deren Rentabilität.
Janet LeVee
Derzeit sind die Geschäftsmodelle der meisten Kanzleien nicht sonderlich technologieorientiert, was die Produktions- und Liefergeschwindigkeit abrechenbarer Arbeiten deutlich erhöhen kann – mit eDiscovery als vielleicht einziger großer Ausnahme mit breiter Nutzung.
Richard Tromans
Richard Tromans
Iris Wuisman
Das größte Risiko besteht in einer Stagnation der Rechtsentwicklung durch eine zu starke Abhängigkeit von KI-Tools, die auf historischen Daten basieren, ohne aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, und dem was vor uns liegt, ausreichend zu berücksichtigen.
Iris Wuisman

Weitere Erkenntnisse der Future Ready Lawyer Studie

Über die Studie und Wolters Kluwer Legal & Regulatory

Die Future Ready Lawyer Studie 2023 von Wolters Kluwer basiert auf quantitativen Interviews mit 700 Jurist:innen in Kanzleien, Rechtsabteilungen und Rechtsdienstleistern in den USA sowie in neun europäischen Ländern – Großbritannien, Deutschland, Niederlande, Italien, Frankreich, Spanien, Polen, Belgien und Ungarn. Die Studie wurde im Auftrag von Wolters Kluwer von einem renommierten internationalen Forschungsinstitut online durchgeführt und erstreckte sich über den Zeitraum vom 17. Mai bis zum 4. Juni 2023.

Wolters Kluwer (WKL) ist ein weltweit führender Anbieter von Fachinformationen, Software und Services in den Bereichen Gesundheitswesen, Steuern und Rechnungswesen, Finanz- und Unternehmens-Compliance, Recht und Regulierung sowie Unternehmensperformance und ESG. Wir unterstützen unsere Kund:innen jeden Tag dabei, wichtige Entscheidungen zu treffen, indem wir Expertenlösungen anbieten, die tiefgreifendes Fachwissen mit Technologie und Dienstleistungen kombinieren. Wolters Kluwer verzeichnete 2022 einen Jahresumsatz von 5,5 Mrd. Euro. Die Gruppe ist für Kund:innen in über 180 Ländern aktiv, verfügt über Niederlassungen in mehr als 40 Ländern und beschäftigt weltweit 20.900 Mitarbeiter:innen. Hauptsitz von Wolters Kluwer ist Alphen aan den Rijn (Niederlande).

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Die "Future Ready Lawyer Studie 2023: Innovation nutzen, Veränderung leben" von Wolters Kluwer misst den Puls der weltweiten Jurist:innen in Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen in Bezug auf bedeutende Veränderungen, Chancen und Herausforderungen, denen sich der Rechtsmarkt heute gegenübersieht.

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